Johari Fenster

Ich habe schon oft etwas zu Fremd- und Eigenwahrnehmung geschrieben. Ich besuche seit dieser Woche ein recht intensives Seminar zur Qualifizierung als soziale Beraterin. Hier haben wir uns heute auch intensiv mit Theorie und vor allem auch in der Praxis bei Gruppenarbeiten mit diesem Thema auseinander gesetzt.

Eigentlich ging es darum, wie schnell wir über Jemanden urteilen, obwohl wir ihn nicht kennen, aufgrund seines Äußeren, nicht nur Kleidung, Mimik, Gestik, sondern auch und vor allen, wenn er etwas „bekanntes“ hat das uns an etwas oder Jemanden erinnert, positiv wie negativ. Wie schnell wir dann Schlüsse ziehen und diese als wahr annehmen.

In der Gruppenarbeit hat tatsächlich aber 90% dieser Fremdwahrnehmung zugetroffen. Was ich aber auf den Umstand schiebe, dass gerade in meiner Gruppe sehr offene, zugewandte Frauen waren, die bereit waren sich „anschauen“ zu lassen, die sich nicht in „Scheinkontakt“ (hoho neues professionelles Wort … ich bin ne ganz schlaue …) versteckt haben und Augenkontakt gehalten haben und vor allem die „nachgedacht“ haben…. UND was denke ich auch wichtig war, es waren KEINE Emotionen im Spiel, die die Wahrnehmung beeinträchtigt haben, zumindest war es eben in unserer Gruppe so. Und wir waren auch etwas vorsichtig mit grob, wirren phantastischen Ausführugen 😉

Hätte mich jetzt eine der Frauen an Jemanden erinnert, den ich nicht mag, hätte ich sicherlich ganz anders eingeschätzt.

Was ich immer wieder sehr freudig erstaunt und das war jetzt in mehren Kursen so, dass ich immer als offen und fröhlich eingeschätzt werde, dass alle immer mein Lachen und meine Ausstrahlung als positiv und fröhlich empfinden. Bund gekleidet, weltoffen.

Das freut mich, da scheint sehr viel von der kleinen Lisa durchzuscheinen, denn die steckt ja irgendwo noch in mir drin. Und ich weiß sie schaut ab und zu um die Ecke, immer dann wenn ich mich wohl fühle, wenn es mir wirklich gut geht.

Aber offenbar ist sie auch dann da, wenn es mir mies geht, nur ICH sehe sie nicht mehr. Gerade heute, als die Frauen mich so einschätzen, hatte ich bei der „Eröffnungsrunde“ in 5 Minuten der Stille, in dem wir nach unserem aktuellen Gefühl suchen mussten geweint, still und heimlich und in der peinlichen Hoffnung, dass es niemand merkt. Habe mich anfangs etwas verloren gefühlt und mich gefragt, was ich hier eigentlich schon wieder mache und warum ich nicht endlich aufhöre an mir selbst zu arbeiten. Und trotzdem wurde ich ganz anders wahr genommen.

Aber ich weiß auch, dass das nicht immer so ist oder wahr. Was war früher in der Berufsschule? War das alles nur oberflächlich? Dort wurde ich ganz anderes gesehen. Klar war ich jünger, aber ich habe mich im Kern nicht wesentlich geändert. Ich gehe heute noch genauso ängstlich und schüchtern in fremde Gruppen. Ist es das Alter? Dass es nicht mehr diese Hackordnung gibt, alle auf den Schwächsten? Mobbt man nicht mehr in reiferem Alter?

Vielleicht sind es auch die Menschen die sich weiter entwickeln wollen und/oder schon haben, die anderen nicht bösartig bewerten?

Eigentlich soll das „Feedback“ also die Fremdwahrnehmung, wie es im Johari Fenster beschrieben ist, dem ICH helfen seine blinden Flecke zu erkennen, wichtig für Weiterentwicklung.

Allerdings – wenn die Fremdwahrnehmung so von Vorureilen, eigenen Werten, eigenen Erfahrungen etc. geprägt ist, wie kann man sich dann auf so ein Feedback einlassen?

Anhand des Wahrnehmungsmodels von Edmunds Husserl. Aber WER kann das schon? Da muss ich nächste Woche mal nachhaken 🙂

Auf jeden Fall, diese Qualifizierung ist interessant, spannend, anstrengend und würde mich wenn ich mich nicht schon mit diesem Themen länger auseinandersetzten würde, echt überfordern. So viel Input in so kurzer Zeit. Mein Kopf qualmt!

Hier ein Link zum tiefer gehen in das Thema wenn es Jemanden interessiert. Oder es auch für Jemanden neu ist.

Johari Fenster 

Edmund_Husserl





Fokus

Richte Deinen Fokus auf das was DU WILLST und nicht das was Du nicht willst. So oder etwas poetischer hat das Veith Lindau vor kurzem gepostet. Ein Satz den man so oder anders in jedem Ratgeber liest, eigentlich weiß, von Freunden hört und trotzdem nicht in der letzten Hirnwindung ankommt… vielleicht hatte es dieser einen Wiederholung noch gebraucht, vielleicht war es die Satzstellung… der Hintergrund … es hat auf jeden Fall hörbar „Klick“ gemacht und auch wirklich gut funktioniert ….. bis gestern…. bzw. bis diese Woche …

Manchmal sind wir nicht wirklich dafür verantwortlich, dass unser Fokus wieder auf dem Negativen ist. Manchmal kommen die Dinge vom Außen und man kann sie nicht ändern. Da legen einem Menschen, die man mal sehr geliebt hat keine Steine, sondern ganze Felsbrocken in den Weg… und nein, daraus kann man nichts bauen … beim besten Willen nicht … das ist gemein und bösartig und es ist einfach traurig wie sehr ich mich in diesem Menschen, diesem besten Freund getäuscht habe….

Wahrscheinlich sieht er das ähnlich oder genauso. Aber ich habe keine Lust mehr darauf, den Frust seines inneren Kindes auszubaden. Ich bin es leid, ich bin so müde von diesem ganzen Mist. Emotional habe ich ihn in 2021 gelassen, aber leider stößt er mir weiterhin bei der Arbeit auf und versucht kaputt zu machen, was ich mir 11 Jahre lang aufgebaut, erarbeitet und verdient habe.

Immer wieder werde ich mit der Nase auf ihn gestoßen, jeden Tag, es ist so frustrierend sein Verhalten zu sehen dass immer schlimmer wird…. wenn man dachte, es geht nicht mehr zu toppen, setzt er noch einen drauf.

Und diese Woche hat er mich wieder in seinen Sog aus Abwasser hineingezogen und ich habe absolut keine Ahnung wie ich das endlich beenden kann…. es hat sich aufgestaut und nachdem ich dann seit vorgestern weiß dass meine Kollegin mit der ich jeden Tag zusammen arbeite positiv ist … und mich gestern auch noch mehrmals per Sprachnachricht über das Arbeitsthema mit einer Freundin unterhalten habe, ging es mir so richtig schlecht … FOKUS… wie auch immer es wieder zusammen hängt, das körperliche Unwohlsein, die Quarantäne, der Ärger, ja manchmal auch der Neid … alles zusammen macht aus mir jetzt wieder dieses vor selbstmitleid zerfliessende Teeniemädchen dass sich von Niemandem geliebt fühlt … und es kotzt mich – sorry dass ich es jetzt mal so sage – echt an immer wieder zurück geworfen zu werden ….

Ich sitzte hier und beschäftige mich seit gestern nur mit schlechtem …. was soll dabei raus kommen außer schlechte Laune, Frust, Traurigkeit …

Ich habe so die Schnauze voll, ich würde ihm so gern eine klare Ansage machen….

Ich habe also eigentlich nur 2 Möglichkeiten, entweder ich gehe … lasse all das hinter mir was ich mir erarbeitet habe in der Hoffnung dann meinen Frieden zu haben….

Oder ich akzeptiere sein Verhalten, ohne mich aufzuregen, schaue nach Vorne und hoffe auf die Möglichkeiten die sich evtl. ergeben und auf die neuen Möglichkeiten, die sich in ein paar Jahren auftun werden …

Vielleicht ist auch hier der Schlüssel Vergebung? So schwer es auch fällt, bei diesem Verhalten. Vergebung bringt mir Frieden, im Herzen, im Kopf, in der Seele, im Bauch und in der Arbeit. Mein Verhalten ist das einzige das ich ändern kann.

Ausgekaut

So fühle ich mich. Dieses ganze nervige Corona Gedöns, dieses Jahr das vorbei zieht wie ein Düsenjet, diese anstrengende innere Arbeit kombiniert mit Freunden die einen enttäuschen, die Firma die einen ausbremst, die Aufgaben zu Hause die anstrengender werden, nervlich nicht körperlich … und keinen Sommerurlaub …

Heute ist leider wieder mal ein depri Tag obwohl er keiner sein müsste. Aber ich nehme das jetzt mal an und heule mich aus. Dann wird es auch wieder besser.

Meine Mutter hatte heute einen Kontrolltermin der mir jedes Jahr sehr auf der Seele lastet, ich habe jedes Mal Angst, es war etwas besser dieses Jahr, ETWAS aber ich saß trotzdem im Wartezimmer, war angespannt und habe tatsächlich auch geheult. Aber es war mir egal, wenn Jemand das lächerlich findet, dann soll er halt … was wissen die schon von mir und was ich erlebt habe.

Jetzt hat meine Mutter nicht gerade sehr viel Verständnis für meine Angst und Sorge, so empfinde ich es zumindest, „da ist schon nix“ – ja andererseits was soll sie auch sagen.

Sie sagt, sie macht sich keine Sorgen. Das Ergebnis war zum Glück gut. Alles in Ordnung. Trotzdem sitzt sie mir dann beim Frühstück gegenüber, lässt den Kopf hängen, ist kurz vorm Weinen, schweigt.

Mein inneres Kind bekommt Panik. Hat sie mich angelogen? Hab ich was falsch gemacht? Ist sie sauer auf mich? Aber warum?

Ich frage – mal wieder – was los ist und bekomme – wie fast immer – die Antwort ; alles gut! (Das sie dabei nicht schluchzt ist alles!

Das Kind wird wütend und kommt sich verarscht vor. Es spürt – wie immer – dass das nicht stimmt. Und wie immer wird es angelogen. Das selbe Muster wie meine Mutter bei meinem Vater abgezogen hat. Sie kann wohl nicht aus ihrer Haut und egal wie oft ich ihr sage; Sei ehrlich, ich merke es sowieso – es ändert sich nicht und ich fange wieder mal eine Diskussion an.

Als sie dann mit der Sprache rausrückt und anfängt zu weinen, verstehe ich zwar, dass es bei Ihr auch die Nerven sind. Aber ich verstehe einfach nicht, dass sie nicht ehrlich sein kann.

Wenn man gefragt wird, was los ist… kann man doch sagen; „ich bin auch aufgeregt, ich geh nicht gern zum Arzt … nächstes Jahr lasse ich es sein …“

Und ich SEHE zwar jetzt was mich zusätzlich fertig macht.

Das kleine Mädchen wird immer angelogen – Gründe sind egal, auch wenn man es vielleicht schützen wollte, es macht keinen Unterschied, es merkt dass es so ist und vertraut seiner Wahrnehmung irgendwann nicht mehr. Und außerdem ist es wütend, weil es sich so anstrengt, seit sie 7 ist strengst sie sich an … die Mutter glücklich zu machen… bis vor ein paar Jahren (oder Monaten) habe ich das noch immer versucht, versucht den Bruder zu ersetzen, alles richtig zu machen, ja nicht noch mehr Kummer zu verursachen, den Vater zu ersetzten, die Freude in Ihr Leben zu bringen mit Urlauben, mit Büchern, mit „geh doch noch mal in Therapie“ oder „nimm doch mal den Tee, oder Johanniskraut, oder geh mal in diese Gruppe oder sprich mit einem Seelsorger…“ Ich ziehe und mache und doch alles ohne Erfolg und teilweise wird es auch nicht probiert oder angenommen.

Ich habe zwar mittlerweile verstanden, dass es so nicht funktioniert und ich es aufgeben muss. Ich muss schauen das ich zurecht komme (wofür man kein Verständnis hat, „das muss doch mal besser werden mit der Verlustangst!“ und meinen Weg finde glücklich zu sein. Ich bin so ausgelaugt und müde.

Ich liebe meine Mutter und ich werfe ihr nicht vor, dass es ihr nicht gut geht, nach dem Verlust eines Kindes, wird es nie wieder gut sein. Ich kann ihr auch nicht vorwerfen, wenn sie Dinge nicht ausprobiert, weil es ihr Leben ist …

Aber es ist schwer es zu akzeptieren und sie sein zu lassen weil ich – oder das kleine Mädchen – dann ein schlechtes Gewissen hat… wie kann ich denn glücklich sein, wenn es ihr schlecht geht? Und ich habe leider schon Erlebnisse gehabt, die das bestätigen. Als ich tieftraurig über den Verlust meines Hundes, einen Welpen ins Haus geholt habe und wieder lachen und lieben konnte und mich gefreut habe… ja das war in ihren Augen falsch … ich hätte den anderen Hund vergessen oder nehme ihm etwas weg… einem toten Hund … und dieser Glaubenssatz den trägt sie in sich und hat ihn mir weiter gegeben.

Wenn es schon beim Hund so ist… wie sollte ich mir dann erlauben glücklich zu sein, wenn doch mein Bruder nicht mehr lebt, mein Vater, wenn sie nicht glücklich ist. Es wäre schön, dass auszudiskutieren, aber das geht nicht… ich kann nur an mir selbst arbeiten. Aber diese Prägungen machen es sehr sehr schwer.

ICH ERLAUBE MIR GLÜCKLICH ZU SEIN!!!!

Point of no Return

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll… die letzten Tage kam ich mir wirklich vor wie im falschen Film. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich nicht mehr von Anderen Menschen runterziehen zu lassen. Bewundere meine eine Freundin dafür, wie sie das „entschieden“ und einfach hinbekommen hat.

Ich bin zwar oft am Motzen, aber immer bemüht das Gute im Menschen zu sehen. Vor allem zu verzeihen, denke immer man kann alles reparieren, man kann über alles reden … manchmal braucht es eben Zeit. Irgendwie scheinen manche Leute dadurch zu denken, sie können sich alles erlauben. Können verletzen, Grenzen überschreiten und am Ende auch noch beleidigt sein und die Schuld auf mich laden.

Besonders schlimm trifft mich weiterhin die Geschichte auf der Arbeit. Weil ich glaubte, wir wären Seelenverwandte. Weil ich manche orange und sogar die roten LED tatsächlich nicht gesehen habe, oder nicht sehen wollte? Nicht ernst genommen habe … und das schockierende daran ist; weil ich wieder einem Narzissten getraut habe.

Ich stand auf dem Sockel, wurde angehimmelt, mir wurde Honig ums Maul geschmiert … so lange .. bis ich nicht mehr „zur Verfügung“ stand. Da war dann aus mit Seelenverwandtschaft. Und wer war angelblich wieder schuld? Ich. Weil ich mir erlaubt habe, zu sagen, dass bestimmte Themen meine Privatangelegenheit sind (Beziehung), weil ich nicht mehr flirte oder mich anfassen lasse, wenn ich eine Beziehung habe. Seither war kein normales Gespräch mehr möglich. Jedes Mal wenn ich dachte, man könnte über Abstand, geschäftliches freundliches Miteinander irgendwann evtl. wieder eine platonische Freundschaft, irgendwann wieder Vertrauen aufbauen wurde es durch Vorwürfe und verbale Eindeutigkeiten zunichte gemacht.

Schlimm, wenn man einerseits gerade in Therapie ist, um seine Verlustangst und die Wunden aus einer narzisstischen Beziehung zu heilen, aber auf der anderen Seite genau das wieder erlebt. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich auf der Stelle trete. Warum ich es nicht schaffe, endlich meinem Partner voll zu Vertrauen „schau wie weit wir’s schon geschafft haben“ (trotz der schwierigen Umstände!) , warum ich immer wieder von diesen alten Ängsten geplagt werde… dabei hatte ich die Antwort direkt vor der Nase. Von einem Menschen von dem ich geglaubt habe, er wäre mein Freund bis ans Ende.

Und diese letzten Wochen haben alles noch getoppt bis diesen Dienstag nun das Ende erreicht wurde. Jeden Montag ein anderes Gesicht. Und letztens Endes, menschliches Totalversagen (wie ein Freund es nannte!) hat er nun seine Machtposition ausgespielt.

Was mich hätte meinen Job kosten können, trotz all meiner guten Arbeit, trotz all der Arbeit die ich für ihn getan habe, die überhaupt nicht mein Bereich war … , wenn ich nicht eine Chefin hätte, zu der ich ehrlich sein konnte und die zu mir hält.

Und so darf ich mich jetzt endlich zurück ziehen und erholen. Ich muss nicht mehr mit ihm räumlich zusammen arbeiten. Weder diese Montagnachmittage mit direkter Konfrontation, noch überhaupt räumlich. Er spielt zwar weiterhin die Macht aus, dass wir ja nicht die Einzigen sind die diese Arbeiten erledigen… Aber letzten Endes sind wir eben wirklich gut.

Und ich profitiere nun davon, weil ich endlich Räume bekomme die angemessen sind. Mit fließend Wasser (ich sitze seit Jahren in einer „Baustelle“ auf 12 qm ohne Waschbecken! Teile mir das Zimmer mit 2 Kollegen!!) , einer kleinen Küche, 2 Räumen, einem Wartebereich und einem Lager. Im ersten Moment habe ich mich auch wahnsinnig darüber gefreut. Tue es auch immer noch. Obwohl es nicht einfach ist, hier in der Nähe etwas Passendes zu finden. Das waren Zustände die ich aufgrund des „guten Teams“ ertragen habe.

Aber ich bin trotz der Freude immer noch fassungslos und menschlich sehr enttäuscht. Als ich diese Woche noch aus 1. Hand gehört habe was er über mich zu meiner Vorgesetzten sagt … da ist wieder etwas in mir gebrochen. Erst war ich wahnsinnig wütend … und jetzt kommt nochmal die Traurigkeit und Enttäuschung in mir hoch. Wie kann ein Mensch, der einen ja „so lieb hat“, der einem mal nahe stand, der angeblich ein Freund ist, der angeblich Christ ist … wie kann man sich so verhalten? Nur um von sich selbst abzulenken… nur um seine Fehler, sein Zutun nicht zu sehen …

Diese letzte Besprechung mit meiner Vorgesetzten, ihm und meine Kollegin die zwar von ihm nicht eingeladen wurde, die ich aber an meine Seite haben wollte, die war ganz eindeutig der „Point of no Return“. Und er hat tatsächlich in diesem Gespräch noch versucht eine infame Lüge zu verbreiten die meiner Beziehung oder auch dem Vertrauensverhältnis zu meiner Chefin hätte hochgradig schaden können… wenn ich nicht mittlerweile sein wahres Gesicht kennen würde und seine psychische Störung für mich offensichtlich geworden ist. Die Lüge war so plump und so idiotisch das ich am liebsten laut gelacht hätte … aber ihn einfach nur schweigend und gelassen anzusehen war für die Zukunft besser und sicherlich auch erkenntnisreicher – für ihn, falls das überhaupt noch möglich ist, ihn irgendwie zu erreichen.

Aber trotz aller Erleichterung dass es „vorbei“ ist in diesem Rahmen und ich etwas Neues und Schönes beginnen darf, bin ich trotzdem ich und der Schmerz über diese Täuschung der ich da aufgesessen bin (dieses jahrelange „Du bist toll, Du bist Du, Du bist es wert…. alles nur Lügen so lange man gefügig ist?? ) dieses nicht sehen wollen, obwohl es Zeichen gab … das sitzt mir immer noch im Magen.

Ich hoffe ich kann jetzt endlich heilen…

Trigger und Verlustangst

In der Liebe versteh ich es noch nicht … warum es immer wieder kommt … obwohl es auf der Hand liegt.

Bei meinen Eltern ist es ganz klar … gerade habe ich bei Elke ein Gedicht gelesen von Tucholsky … den ich sehr mag … dieses Gedicht konnte ich nicht ganz lesen, so sehr hat es mir weh getan .. nur ein Satz,.. und es zerreißt mir das Herz … und das liegt nicht daran, dass meine Mama langsam alt wird … ich hätte genauso geweint als ich 10 war und meine Mutter noch jung damals hat schon die Vorstellung gereicht, dass sie alt wird .. jetzt ist sie „alt“ .. auch wenn sie nicht so aussieht, auch wenn sie total fit ist … aber die Angst sie nicht mehr zu haben drückt mir die Kehle zu … und das war schon immer so … sie hört gern Vico Torriani und er hat auch irgendein Lied wo er das „silbergraue“ Haar seiner Mutter besingt…. ich muss raus gehen um es nicht zu hören sonst möchte ich mich auf den Boden legen und weinen …. Nur ein Satz schon bringt mir schier um… Und ich war noch so tapfer am Freitag als sie Nachsorge hatte … habe mein inneres Kind so weit im Griff gehabt, dass ich in die Sonne stehen und einen Kaffee trinken konnte ohne in Panik zu verfallen… ich habe zwar gleich über die Straße gerufen „alles in Ordnung?“ noch bevor ich bei ihr war und musste weinen vor Erleichterung als ich sie in den Arm genommen habe… aber das waren schon FORTSCHRITTE!!!

Wut

Ja ich habe gerade einen wunderschönen Beitrag von Elke geteilt… aber das muss jetzt raus. Es ist keine zerstörerische Wut. Aber ich muss es schreiben und es danach hoffentlich los lassen.

Vorgeworfen wurde mir vor 2 Wochen dass ich ja sicher „wütend“ gewesen wäre. Nein, das war ich nicht, das habt ihr ja mitgelesen, ich war tief traurig, enttäuscht, fassungslos, müde, betrübt, getriggert und hatte wohl letztendlich eine Art Liebeskummer.

Heute habe ich durch die Nachfrage eines Patienten und einer Kollegin die im Spätdienst arbeitet und deshalb vieles auch nicht mitbekommt eine „Entdeckung“ gemacht. Mal abgesehen davon, dass ganz offensichtlich die Kommunikation im Gesamt-Team nicht stimmt, bin ich wirklich nochmals sprachlos.

Nach 10 Jahren wird einfach ohne Absprache, ohne jegliche Info etwas geändert. Schwerwiegend ist es nicht, ausser dass ich es wissen sollte, um etwas wichtiges zu organisieren, dass sonst nicht statt gegeben ist ohne diese Info.

Aber es macht mich aus 2 Gründen wütend, es gibt 2 Möglichkeiten für diese Entscheidung!

  1. die neue Sekretärin, die so vieles ändert, hat das mal eben so entschieden, obwohl es 10 Jahre in Absprache mit mir anders war und übergeht mit einfach und kommuniziert es nicht mal. Da fühlt man sich total wertgeschätzt, auch den anderen Kollegen das nicht mitzuteilen, dass es jetzt anders läuft, die verunsichert sind und nicht wissen was sie jetzt machen sollen.
  2. Es ist die Entscheidung des mal so allerbesten Freundes, um mir eines auszuwischen, weil er privat und beruflich einfach nicht treffen kann. Denn wenn er 10 Jahre auf diese Konstellation besteht und nicht einen Millimeter davon abweichen will und es jetzt auf einmal anders handhabt kann das nur eine Botschaft beinhalten…

So und diese Botschaft, wahrscheinlich in seinen Gedanken/Gefühlen, wie Du mir so ich Dir macht mich wütend.

Was habe ich ausgehalten an Herzschmerz die letzten Jahre mit ihm? Hat ihn das je interessiert? Hat er sich je Gedanken darüber gemacht wie es mir damit geht? Die unzähligen Male in dem er fast in einem Satz erzählt hat was für Gefühle er für mich hat und wie er doch glücklich ist in einer Ehe… Hallo? Das ist wie ein Honigbrötchen schmieren mit ein paar Brennnesseln drauf. Hat es ihn je gekümmert wie es mir geht, wenn ich aus der Klinik bin und wusste dass er mit seiner Familie zusammen ist und ich allein? Je einen Gedanken dran verschwendet wie es ist, sich auf ihn zu freuen, ihn zu umarmen und doch immer zu wissen, dass man nie zusammen sein wird, aber die kleine Hoffnung, dass sich doch was ändert immer im Herzen zu haben?

Das hat er alles in Kauf genommen. Für ein bisschen Selbstbewusstsein, für den kleinen Kick um aus der Langeweile auszubrechen???? Zumindest war da keine echte Liebe, denn während ich gelitten haben unter dem Verlust ist er nur beleidigt. Er hat zerstört was hätte eine Freundschaft bleiben können. Echte Liebe wäre gewesen, sich zurück zu ziehen, zu stützen, zu freuen (auch wenn es in dem Fall schwer gewesen wäre)!

JETZT bin ich tatsächlich wütend.

Ausgerechnet in einer eh schon so verrückten Zeit. In der ich mich auf den Weg mache meinen Verlust und meine Verletzungen zu heilen, da zeigen sich 2 Freunde von ihrer aller schlimmsten Seite, was man ihnen nie zugetraut hätte.

Irgendwann werde ich wissen, wozu das gut war.

Lichtlein…

In meinem Poesiealbum steht ein Spruch „Immer wenn du meinst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her ..“ so stellt man sich das Leben als Kind nun nicht vor. Aber letztendlich ist es eben so.

Auch heute wieder. Ich bemühe mich ja wirklich. Sehr. Aber wenn ich dann wieder Nachrichten höre, wieder sinnlose Beschlüsse die nicht weiter bringen dann tut mein Herz wieder sehr weh. Immer wieder hoffe ich drauf dass wir uns bald sehen können und alles ist schlimmer als letztes Jahr zu Beginn der Pandemie. Letztes Jahr konnten wir noch in den Park gehen als es warm wurde im Mai. Jetzt muss man sogar dort im Freien wo man sich überhaupt nicht in die Quere kommt Maske tragen.

Dann scheint es Menschen zu geben die mit dieser Einsamkeit wunderbar zurecht kommen. Meine Nachbarin z.B., denke sie ist vielleicht Mitte 30 hat 2 kleine Hunde, lebt in einer riesigen Wohnung allein. Früher ist sie ab und zu noch weggefahren zur Arbeit (macht sowas wie Coaching für Firmen) jetzt nur noch Homeoffice. Heute ruft sie rüber „Na alles klar?“ „Ja und bei Dir?“ „Ja. Endlich Wochenende!“ Und ich stehe da und frage mich was das für sie für einen Unterschied macht. Sie ist immer daheim. Hat nie Besuch und scheint trotzdem entspannt und zufrieden zu sein.

Oder meine alleinerziehende Freundin. Sie ist nicht wirklich die gesündeste, hat verschiedene Probleme. Dann das Kind dessen Vater sich nicht interessiert. Den Ex mit der neuen Familie neben dran wohnen. (sie kommen gut klar, aber einfach ist sicher anders) und hat ihre Mutter seit August nicht mehr gesehen. Trotzdem denkt sie positiv und lacht immer.

Wahrscheinlich liegt es an mir und meiner Einstellung, ich kenne mich ja so und bemitleide mich gern. Alter Trott. Alte Muster.

Heute war die Nachbarin das Lichtlein. Die zeigt dass es auch anders geht.

Als ich über die Anzahl von Herzchen und wie schnell eine Antwort kommen muss gegrübelt habe, kam mein Gitarrenlehrer mit seiner Story.

Als ich ungeduldig wurde und mich gefragt habe, warum er nicht einfach alles stehen und liegen lässt, erzählte mir meiner Kollegin von ihrer Kindheit und ihren Eltern.

Als ich eifersüchtig war kam der Busfahrer zu mir und erzählte von Job und Ehe.

Als ich mutlos war aufgrund der Situation an sich kam ein neuer Kollege und erzählte mir wie er seine Frau durch den Job kennen gelernt hat und wie lange es gedauert hat bis sie zusammen kamen und dann noch lange eine Fernbeziehung hatten.

Und das alles ungefragt…

Schönheit..

liegt ja sprichwörtlich im Auge des Betrachters… ich weiß gar nicht ob ich das schon erzählt habe, aber an der „neuen“ Arbeitsstelle hat mich doch vor 4 Wochen die „nette“ Kollegin (der Moser-Klon der Kollegin am „alten Arbeitspatz“ gefragt wie alte ich bin … und nach der „Offenbarung“ gemeint; Oh das hätte ich nun nicht gedacht, dass wir so weit auseinander sind … !

Sie ist 13 Jahre älter als ich! Und Nein, sie sieht nicht extrem jung aus oder so!
Na Danke. Das pusht doch mein Selbstwertgefühl enorm. Das hat auch nichts damit zu tun, dass ich meine Tage hatte und auch völlig übermüdet war…

Das ist genau so eine Situation in der mein inneres verletztes Kind zum Vorschein kommt, das wegen seiner Brille gehänselt wurde… gleiches Gefühl!

Und ich trage das seit 4 Wochen mit mir herum.

Seit vier Wochen schaue ich immer wieder in der Spiegel … sehe mich alt, hässlich und traurig entgegen schauen… komme wieder ins Grübeln… denke wieder unvernünftige Dinge, der hübsche Mann kann mich ja gar nicht lieben so alt und hässlich wie ich aussehe. Kaufe mir ein Gesichtsmassagegerät für Durchblutung und weniger Falten… jetzt sitze ich hier und heule und bin dankbar dass ich das mit Euch teilen kann, weil mir jetzt erst klar wird wie SEHR mich das verletzt hat .. und was genau es in mir triggert.

Natürlich kann man keine Liebe annehmen wenn man so von sich denkt! Klar glaubt man dann nicht daran. Da nützt alles von außen nichts. Weil man dem Anderen sowieso nicht glauben würde. Natürlich denkt man dann, er schaut sich nach all den hübschen (Fake?) Damen auf FB oder sonstwo um …

All diese Erfahrungen müssten überschrieben werden durch positive Erlebnisse… tja nur leider funktioniert dass nicht wenn man in den besten Jahren ein Arschloch als Freund hatte. Ja ich muss ihm verzeihen …. immer wieder … um meiner Selbst willen. Er konnte natürlich nicht anders. Er konnte nur das tun was er gelernt hatte und bei seiner Mutter war das nichts Gutes.

Umso schwieriger ist es jetzt… so spät damit anzufangen. Es tut so weh, es holt so viel alten Müll raus … wirbelt einen Haufen Staub auf der einem das Atmen schwer macht… ich wünscht es wäre so einfach wie beim Wohnung entrümpeln… auch wenn das Nerven, Schweiß und Muskeln kostet. .. nach 2 Wochen ist gut… alles auf der Mülldeponie und man muss nie wieder hinschauen oder ist damit belastet. Man kann sich entspannt zurück lehnen, erleichtert ausatmen, die Füße hochlegen und stolz auf sich sein was man geschafft hat. Ich habe manchmal das Gefühl mein Müllberg wächst je mehr ich darin rumwühle, weil er nicht entsorgt wird, sondern nur von einer Ecke in die andere geschoben wird und sich nicht auflöst. Wie das Geschirr meiner Oma das immer noch im Keller steht und drauf wartet in die Diakonie gefahren zu werden….

Transformation – Tag 9

Ich habe das schon vor ein paar Tagen gemacht, durch die Umstände komme ich einfach nicht dazu die 12 Tage am Stück durchzuziehen.

„Ich achte mich selbst für jeden Schritt in meinem Leben!“

Es geht darum sich selbst zu akzeptieren. Mit den Dingen im Reinen zu sein. Sich selbst zu Vergeben.

Jeden Fehler in neue Energie bringen, in dem Moment, in dem man entscheidet, aus diesem Fehler zu lernen. Über mich, über das Menschsein, über meine Verletztheit, um mich zu einem heileren Menschen zu machen.

Was ist meine schattenhafteste Seite, welche Eigenschaft, welche Art zu denken, welcher Glaubenssatz, welche Gefühle?

Schatten ist einfach 🙄😐

  • Eifersucht! Kein Vertrauen zu haben.
  • nicht gut genug zu sein
  • nicht liebenswert zu sein
  • Neid, Ärger über verpasste Chancen
  • Angst vor dem Leben

Öffnen für den Gedanken, dass dieses schattenhafte aus einer Verletzung entstanden ist.

Was in Dir wurde verletzt?

  • die Freude
  • das Urvertrauen
  • die Liebe
  • das Glück
  • die Unbeschwertheit

Öffne Dein Herz für diesen Menschen der Du damals warst, der so verletzt wurde und der dann versucht hat dieser Verletzung etwas entgegen zu setzten. Öffne Dein Herz für das Versehrte in Dir und spüre Dein Wohlwollen für Deine verletzen Aspekte. Spüre wie sich das Wohlwollen ausdehnt zu den Teilen in Dir die das Schattenhafte, schmerzliche in der entwickelt haben.

Darin schwingt die Erkenntnis mit, dass du schattenhaftes nur kreiert hast um einen Schmerz nicht zu spüren. Um einer Verletzung ausweichen zu können.

Stell Dir vor wie Dein wohlwollen in Form Deines Herzlichtes in die verletzten Teile fliesst und atme entspannt dabei.

Schenke Dir das Bewusstsein und die Erkenntnis, dass Du jeden Schritt in Deinem Leben aus Deinem höchsten Vermögen gemacht hast, auch den in den sogenannten schattenhaften Aspekten. Dass Du in diesem Moment Dich selber schützen wolltest vor einer Empfindung die in dem Moment für Dich zu groß geworden wäre.

Schenke Dir Dein Wohlwollen und schaue zurück und schenke Dir Deine Achtung für jeden Schritt den Du in Deinem Leben gemacht hast. Denn in dem Du Dich selbst verstehst und Deine Verletzungen anerkennst, kannst Du auch jeden Schatten in Deinem inneren umarmen und eine wertvolle Erfahrung daraus machen.

Immer diese Rückschläge

Es tut immer noch weh. Ich hatte auch auf diese Freundschaft gebaut. Dachte das Wohlwollen wäre mir für immer sicher.

Wie kann man sich nur so täuschen?

Oder wie kann er sich so verstellen oder ändern?

Früher hat er gesagt, wenn er mir jemals nicht wohl gesonnen wäre, sollte ich ihn zum Hirn-CT schicken. Ich habe gelacht, weil ich das nie für möglich hielt.

Es wirft mich zurück an den Punkt; ich bin es nicht wert geliebt zu werden. So bald ich nicht mehr zur Verfügung stehe oder etwas falsch mache, werde ich „entsorgt“

Was nützt all die Arbeit die ich mir mit mir mache… wenn ich immer noch so beeinflußbar bin von Außen.

Darf es nicht einfach weh tun … ohne meinen zart aufgebauten Selbstwert gleich wieder zu zerstören?

Wahrscheinlich weil dieser Selbstwert auch nur von Außen kam. Von ihm. Nicht aus mir selbst.

Gerade habe ich einen Eintrag bei Lene gelesen:

HerzPoeten – Gedichte, Gedanken, Texte

Ich denke genau das ist es … die alten Glaubensmuster kommen wieder hoch und werfen mich in den Abgrund. Das geht so weit, dass ich mich nicht traue meinen Hasen zu fragen wie es ihm geht, ohne Angst zu haben es könnte ihn nerven!!!!

Ich schüttel zwar selbst den Kopf aber es hilft nicht … der Gedanken sitzt noch fest im Bauch 😦